2023
Öffnungzeiten: Donnerstag 16.00 -19.00 Uhr | Freitag und Samstag 15.00 – 18.00 Uhr
SCHICHTEN UND SPEICHERN | TANDEM 4
Kerstin Franke-Gneuß | Wiebke Herrmann | Sylvia Pásztor |
Kerstin Quandt | Katharina Seidlitz | Heike Wadewitz
18.11.2023 – 14.01.2024
Vernissage: Freitag, 17.11.2023, 19.30 Uhr
Laudatio: Dr. Michael Wächter
Konzert: Samstag, 02.12.2023, 18.00 Uhr, „Mother´n Sons“ Cathrin & Julian Wallner
Vortrag: Samstag, 16.12.2023, 18.00 Uhr, Dr. Michael Wächter „Zur Relevanz von Kunst als Therapie“
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InformationDer Titel der Ausstellung „schichten und speichern“ nimmt Bezug auf den Arbeitsprozess und die Arbeitsweise von sechs Dresdner Künstlerinnen, die auf Initiative von Sylvia Pásztor in der galerie drei – Dresdner Sezession 89 von November 2023 bis Januar 2024 einen Ausschnitt ihrer aktuellen Schaffensprozesse zeigen werden. Die Herangehensweise ist dabei individuell. Die Ausgangspunkte und Impulse für den jeweiligen Schaffensprozess gründen sich sowohl auf Sinneseindrücke und genaue Beobachtungen, entweder der Natur, von Pflanzen und Tieren oder der sie umgebenden Menschen und Dinge, als auch auf Dokumente und Fotografien. Gemeinsam ist dem künstlerischen Schaffensprozess das Übereinanderlegen von Schichten, das, ähnlich den Eindrücken, die unsere Sinnesorgane aufnehmen und weiterleiten und die das Gehirn speichert, verschiedene Ebenen umfasst. Ähnlich wie der Erinnerungsprozess, der aus einem Übermaß an Eindrücken filtert, werden in der Überlagerung diverser Schichten im zeichnerischen und malerischen Prozess Entwicklungen gezeigt, die sich in einer langen Auseinandersetzung punktuell verfestigen oder an anderer Stelle auch so überlagern, dass sie verschwinden bzw. durch Zurücknahme der Form auch gelöscht werden. Die bildnerische Arbeit ist ein Wachstumsprozess, der die so entstandene Struktur, das Bildgewebe, je nach Intension der Künstlerin mal mehr mal weniger transparent zeigt.
In den Radierungen von Kerstin Franke-Gneuß erzeugt dieser Schaffensprozess Strukturen, die in ihrer vielschichtigen Überlagerung tiefe Raumkonstellationen erzeugen. Die dabei entstehenden fragilen Texturen erinnern an historische, natürliche und auch an interstellare Artefakte.
In der Malerei von Wiebke Herrmann steht der Arbeitsprozess als konzeptueller Ansatz im Vordergrund. In ihren „Fresko-Fragmenten“ untersucht sie differenzierte Möglichkeiten der Bildfindung durch Imitation, Montage und Neugruppierung und lotet in der Auseinandersetzung mit dem Bildträger als Objekt im Stil antiker römischer Fresken verschiedene Ansätze der malerischen Umsetzung aus.
Wachstumsprozesse, Entfaltung und Nachhaltigkeit sind die großen Themen, die Sylvia Pásztor auf der Wandfläche und auf dem Papier in vielschichtigen Zeichnungen thematisiert. Ihre Zeichnungen entstehen in der Auseinandersetzung mit den dargestellten Lebewesen sowohl in der freien Natur als auch im geschützten Bereich von zoologischen Gärten. Dabei stehen die Entwicklungsmöglichkeiten des Materials im Vordergrund.
Kerstin Quandt beschreibt ihre Arbeiten als „bildnerische Territorien“. Ausgehend von Raum und Zeiterfahrungen, Gesehenem und Gedachtem, arbeitet sie in und mit verschiedenen Ebenen, die übereinander liegen oder nebeneinander gelegt sichtbar bleiben. Wichtig ist ihr dabei die künstlerische Erforschung mit malerischen, zeichnerischen oder grafischen Mitteln auch im Austausch mit den neueren digitalen Medien.
Basierend auf Aufzeichnungen, Dokumenten und Fotografien setzen sich die Zeichnungen von Katharina Seidlitz mit Frauenporträts auseinander, verdichten diese anhand fragmentarisch-überlieferter Lebensläufe und versuchen dem Unbekannten, den Leerstellen in den Biografien eine Sichtbarkeit zu verleihen.
Heike Wadewitz verweist in fein gewebten Bildkonstruktionen, die das Überarbeiten, Löschen und wieder Neuanfangen ebenfalls thematisieren auf die Zerbrechlichkeit der Existenz und erschafft Bildzustände, die in ihrer Transparenz auf Traumwelten oder Bruchstücke von Erinnerungen verweisen.
Wir laden Sie ebenso herzlich ein zu den im Raumen der Ausstellung geplanten zwei Veranstaltungen zum Samstag, 02.12.2023 18.00 Uhr, mit einem Konzert: Mother‘n Sons mit Cathrin und Julian Wallner sowie am Samstag, 16.12.2023 18.00 Uhr zu einem Vortrag: „Zur Relevanz von Kunst als Medizin“ von Dr. Michael Wächter.
Wir bedanken uns für die Förderung durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz der LH Dresden sowie für die Projektförderung durch die Ostsächsische Sparkasse Dresden.
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